Donnerstag, 14. Juli 2011

Regen, Regen, Regen

 

Offensichtlich haben wir die unangenehmste Zeit erwischt, um nach Seoul zu kommen. Momentan ist Regenzeit und es regnet wirklich ständig und tagelang mit nur kurzen Unterbrechungen. Das Ganze soll sich wohl bis Ende Juli auch nicht ändern aber wenigstens ist es warm (ca. 28°C). Wir versuchen das Beste daraus zu machen und die kurzen Regenpausen zu nutzen, um unsere neue Umgebung zu erkunden.

Ganz in der Nähe unseres Serviceappartements liegt das Bukchon Hanok Dorf (북촌한옥마), das ist ein Wohnviertel in dem sich noch viele traditionelle koreanische Häuser befinden. Sie sind aus Holz gebaut und haben diese typischen gebogenen Dächerformen. Dort hatte ich das Glück eine junge Koreanerin kennen zu lernen, die mich spontan eingeladen hat, mir so ein Haus mal von innen anzuschauen – sie wohnt nämlich in einem, zusammen mit ihren Eltern.

Danach ist sie mit uns noch über eine Stunde herum gelaufen, um uns die schönsten Ecken ihres Wohnviertels zu zeigen. Es herrscht dort noch ein richtig nostalgischer Flair und es gibt viele kleine Boutiquen, Restaurants und Cafes. Sehr hübsch. Am Ende haben wir uns gleich für das nächste Mal zum Tee trinken bei ihr daheim verabredet – soweit zur Gastfreundschaft und Offenheit der Koreaner. Obwohl ich dazu sagen muss, dass sie keine „typische“ Koreanerin mehr ist, da sie 10 Jahre in USA studiert und eben auch sehr gut Englisch spricht.


Die Einladung zum Tee habe ich natürlich gern angenommen. Also habe ich mir wieder meine Kids geschnappt und wir haben pünktlich zur verabredeten Zeit an ihrer Hauspforte geklopft und ihren Namen gerufen (es gibt da nämlich keine Klingeln nur Türklopfer). Zum Glück waren wir pünktlich. Ihr Papa hatte schon das Teezimmer gerichtet und alle Teeutensilien für sich und uns als Gäste bereitgestellt. Das Teewasser kochte auch schon. So einen Tee zuzubereiten ist ja hier in Asien eine Wissenschaft für sich aber dazu ein anderes Mal mehr. Da Kaito die Ernsthaftigkeit des Teetrinkens mit seinen 9 Monaten noch nicht ganz verinnerlicht hat, hat er es auch geschafft meinen Tee zweimal über den Tisch und die Sitzkissen zu leeren und mich ins Schwitzen und in Verlegenheit zu bringen. Aber zum Glück wurde großzügig darüber hinweggesehen und nachdem er auch ausgiebig vom Tee probiert hatte und sich auch mal von Papa auf den Arm nehmen lassen hat, war das Eis komplett gebrochen und wir hatten viel Spaß. Kala und ich haben uns unterhalten und ihr Papa hat uns immer fleißig Tee nachgeschenkt und uns in Koreanisch (er spricht leider kein Englisch) angehalten, vor lauter Erzählen nicht zu vergessen zu trinken, der Tee soll nämlich mit einer bestimmten Temperatur getrunken werden, um seine gesunde und heilende Wirkung auch entfalten zu können. Ungefähr 1 Stunde und 10 Tassen Tee später, musste ich mich dann auch wieder auf den Weg machen. Da es chinesischen Oolong Tee gab, hat sich das Koffein der vielen Tassen bzw. Schälchen doch auch langsam bemerkbar gemacht.


1 Kommentar:

  1. He Kerstin, ich freue mich, dass es wieder einen schoenen neuen Blog von dir gibt :). Es macht Spass euren Erlebnissen zu folgen und ein bischen Fernweh kann ich dabei nicht abstreiten.

    Viele Gruesse aus Leipzig
    Steffen

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