Dienstag, 30. August 2011

Eingelebt


Jetzt wohnen wir seit fast drei Wochen in unserer neuen Wohnung und das anfängliche Chaos lichtet sich langsam. Leider hatten wir dieses Mal mit der Umzugsfirma nicht so viel Glück bzw. einfach nicht so fleißige und korrekte Japaner, die uns zur Seite standen. In Tokyo verlief der Umzug problemlos und am Ende stand alles an seinem gewünschten Platz und war pikobello eingeräumt. Hier sah das etwas anders aus. Die Leute waren zwar auch schnell aber haben beim Einräumen offensichtlich einfach keine Lust gehabt. Alles war bunt durcheinandergewürfelt in die Schränke gestopft oder einfach irgendwo hingestellt. Am Ende mussten wir alle Schränke komplett wieder ausräumen, sortieren und wieder irgendwo anders einräumen. Aber auf diese Weise kamen wir wenigstens mal zum ausmisten – das hat ja auch seine Vorteile.


Da wir auf einem Hügel in der Nähe vom Fluss (Hangang) wohnen ist nun jeden Tag „bergsteigen“ angesagt. Mit Kinderwagen eine echte Herausforderung. Die Fußwege sind absolut kinderwagenunfreundlich. Es gibt sie zwar aber sie werden gern mal zugeparkt oder der Belag ist so holperig und/oder der Weg so schief, dass mir an manchen Stellen mein klappriger Buggy bald umkippt, wenn ich die Schräge in der Schräge überwinden muss. U-Bahn fahren ist leider auch nicht so angenehm wie in Tokyo, da es kaum Aufzüge und Rolltreppen gibt und man ständig irgendwo umsteigen muss. Allein ok aber mit zwei Kindern im Schlepptau ziemlich zeit- und kraftraubend. Dafür sind die Taxis hier recht billig und so erledige ich meine Wege nun auf diese Art.


Die Gegend hier ist sehr schön. Am Fluss spazieren zu gehen, ist wie Urlaub und die Berge im Hintergrund bilden eine schöne Kulisse. Leider sieht man sie aufgrund des Wetters bis jetzt nicht allzu oft, da es trotz der Hitze immer ein wenig trüb ist. Aber im Herbst soll alles besser werden, wurde mir von allen Seiten versichert – wir werden sehen…

Mittwoch, 10. August 2011

Insadong


Ein Monat ist nun schon vergangen und die Zeit für uns im Serviceappartement ist jetzt vorbei. Das heißt Schluss mit Zimmerservice, kein Frühstücksbuffet, keine Sauna und kein Schwimmbad mehr. Schade eigentlich. Aber nun sind unsere Möbel und Sachen endlich aus Tokyo angekommen und wir sind in unsere eigenen vier Wände gezogen, was natürlich auch seine Vorteile hat.


Das Serviceappartement lag in einem sehr schönen Stadtteil von Seoul, in Insadong. Hier gibt es viele Galerien, Antiquitäten- und Kalligraphieläden aber auch preiswerte traditionelle koreanische Kunst und jede Menge Souvenirs zu kaufen.


Das Viertel ist am Wochenende meist voll von koreanischen und ausländischen Touristen und es ist immer was los. Man findet fliegende Händler, die alles Mögliche und Unmögliche verkaufen aber vor allem viele Künstler, die ihren Schmuck selber herstellen und ganz unterschiedliche Sachen (Ketten, Ohrringe, Armbänder usw.) anbieten. Stände mit Essen, natürlich auch Tee- und Kaffeehäuser und kleine Restaurants sind auch mehr als genug vertreten.



Das ist das Schöne hier in Seoul, das Leben spielt sich noch viel mehr auf der Straße ab und es ist nicht so ordentlich und steril wie in Tokyo, eher lebendig und dadurch eben etwas lauter.