Samstag, 10. Dezember 2011

Weihnachtsfeier des Deutschen Clubs Seoul



Wie auch in Deutschland häufen sich zum Jahresende die Weihnachts- und Jahresendfeiern. Letzte Woche konnte ich dank Babysitter an der des Deutschen Clubs Seoul teilnehmen. Die Veranstaltung war ziemlich entspannt und lustig. Selbst der Botschafter lies es sich nicht nehmen dabei zu sein und eine kleine Rede zum Besten zu geben. Zu meiner Freude und Überraschung stand als Geschenk für jede Dame doch tatsächlich ein Chanel-Tütchen auf dem Platzteller und darin gab es Puder, Rouge und Lippenstift. Dafür hatte sich der Abend schon mal gelohnt. 


Die Damen waren teilweise ordentlich aufgerüscht in Abendkleidern und Glitzerfummel aber das gab dem Ganzen etwas Exklusives. Das Durchschnittsalter lag eher im oberen Bereich – bei den Herren noch eher als bei den Damen. Das Essen war sehr gut, wenn man nicht gerade Vegetarier war. Meine Tischnachbarin hatte sich geoutet und statt Weihnachtsente lieber etwas Fleischloses bestellt. Als letzte am Tisch bekam sie dann auch das Essen – wie alle Rotkohl, Klöße und statt der Ente eben eine Handvoll Walnüsse – super Alternative. Zuvor gab es weihnachtliche Chormusik und später als Stimmungsmacher eine Band. Nur leider waren sie etwas zu laut für den kleinen Raum, so laut, dass man nicht mal mehr seinen direkten Tischnachbarn verstanden hat. Nach beherztem Ausstöpseln der Box war aber auch dieses Problem, jedenfalls für unseren Tisch, gelöst. Leider musste ich wieder viel zu früh gehen – Babysitter soll man nicht warten lassen. Aber ich habe wieder viel gelernt an diesem Abend, z.B. das man mit fortgeschrittenem Alter keine tiefausgeschnittenen Kleider mehr tragen sollte, es ist einfach nicht mehr sexy, das Vegetarier zu sein nicht einfach ist und das mir direkt an der Box zu sitzen keinen Spaß mehr macht und laute Musik meinen Ohren weh tut – ich werde wohl alt.


Montag, 14. November 2011

Gala Dinner zum Anlass des 30 jährigen Bestehens der Koreanisch-Deutschen Industrie- und Handelskammer

Endlich gab es mal was zu Feiern! Es wurde geladen zum Gala Dinner der Korean-German Chamber of Commerce and Industry. Da ich ja solche Veranstaltungen liebe – man kann sich schick machen, es gibt leckeres Essen und Trinken und außerdem ist es immer wieder spannend, was für Leute man dort sehen und kennenlernen kann – habe ich gleich einen Babysitter organisiert und die Chance genutzt, dass erste Mal seit fast zwei Jahren wieder auszugehen. Pünktlich zum Cocktailempfang 17:30 Uhr waren wir da. Wie sich das in einer Männerdomäne gehört, stand ich brav bei einem Gläschen Sekt herum, während die Herren fleißig am Visitenkartentauschen und smaltalken waren. Mein Mann musste sich offensichtlich auch erst mal wieder daran gewöhnen, seine Frau dabei zu haben, denn nach bereits mehreren gewechselten Sätzen kam mit einer ziemlichen Zeitverzögerung der kleine Nebensatz: „Ach das ist übrigens meine Frau…“ Ich musste in dem Moment an den einen Witz denken, bei dem ein Mann seine Frau vorstellt, am Anfang ganz stolz: „darf ich vorstellen - MEINE Frau“, später dann: „können Sie sich vorstellen - meine Frau“ und im fortgeschrittenen Eheleben mit: „kann sich bitte jemand davor stellen – meine Frau“. So oder so ähnlich ging der. Naja, zum Glück ist es noch nicht ganz so schlimm aber daran denken musste ich trotzdem...

Glücklicherweise gibt es immer ein paar Ehefrauen oder wahlweise Freundinnen, die „mit“ dürfen und so kann man die Männer ungestört reden lassen, ohne sich zu langweilen. (Komischerweise sieht man bei solchen Veranstaltungen nie die Konstellation, dass die Männer nur als Anhang dabei sind…) Gerade vertieft in einer lustigen Dreierdamenrunde, musste sich doch glatt ein Koreaner in die Runde der neben uns stehenden Männer drücken. Mit einem kurzen Stoß in meinem Rücken hat er sich dann auch gleich Platz verschafft, um der Runde beizuwohnen. Dieses ungalante Verhalten ist wohl bei vielen Koreanern zu finden und ich habe schon oft davon gehört – diesmal durfte ich es selbst spüren und man weiß dann auch gleich, welchen Stellenwert man als Frau bei demjenigen so „genießt“.

Pünktlich 18.30 Uhr wurde zum Betreten des großen Saales geläutet und wir konnten an unserem zugewiesenen Tisch Platz nehmen. Wie immer tauschten die Männer fast schon automatisch Visitenkarten aus und ich war zwar anwesend, wurde aber nicht begrüßt – ich bin ja nur mit. Es folgten einige Reden mit ein paar lustigen Pannen, z.B. war die erste Rede auf Koreanisch, die englischen Untertitel, die auf den Leinwänden dazu eingespielt wurden, gehörten aber zur darauffolgenden Rede des Präsidenten der Handelskammer. Aber egal, die Deutschen Gäste haben sie zum Großteil sowieso nicht verstanden und inhaltlich ähnelten sie sich alle irgendwie.  
Foto: Ingrid Grossmann
Es wurde die extra angereiste bayerische Weinkönigin, die eigentlich eine Bierkönigin war, begrüßt (Bayern und Wein – pfff) und der Minister der Economic Affairs of „Thüringia“ hielt die mit Abstand längste und nichtssagendste Rede im fast schlechtesten Englisch des Abends, so dass ich mich fast fremd geschämt hätte, wenn ich aus Thüringen und nicht aus Sachsen kommen würde. Wie auch immer, dass Essen war sehr lecker, dass Unterhaltungsprogramm ok und bei den über 300 Gästen, gab es zum Glück auch viele nette Leute und genug die wir kannten, so dass es doch ein ganz lustiger Abend war. Außerdem kann ich das alles ja gar nicht beurteilen – ich bin ja nur mit…

Sonntag, 6. November 2011

Seoul Zoo



Da wir zurzeit wieder traumhaftes Herbstwetter haben – gestern waren es sogar noch mal 26°C, haben wir die Gunst der Stunde genutzt und sind in den Zoo gefahren, bevor es dann sicher bald kühler wird. Es war der perfekte Zeitpunkt.

Die Herbstfärbung der Bäume ist einfach traumhaft.

Ich war so fasziniert von den vielen verschieden strahlenden Farben der Blätter, dass ich darüber fast vergessen habe, die Tiere zu fotografieren.

Der Zoo ist mitten in einem riesigen Naturpark (Seoul Grand Park) gelegen, der erst 1984 eröffnet wurde und es gibt in ihm über 360 Tierarten zu sehen (im Leipziger Zoo sind es übrigens 450 Arten). Außerdem gibt es noch eine Delphin- und Seelöwenshow, jede Menge zu Essen, einen Buggyverleih und natürlich ziemlich viele Leute.

Obwohl man erst mal durch das alltäglichen Verkehrschaos Seouls muss und garantiert im Stau steht, bevor man hin und auch wieder zurück kommt, hat es sich auf jeden Fall gelohnt.

Mittwoch, 26. Oktober 2011

Herbstwanderung


Der Herbst ist nun auch hier angekommen und die Temperaturen erreichen nun tagsüber keine 20°C mehr (eher 12 bis 13°C, fast wie in Deutschland). Die eben noch grünen Blätter haben sich innerhalb der letzten beiden Wochen nun auch rasant in bunte Herbstblätter verwandelt und viele Seouler – und uns natürlich auch - zieht es an den Wochenenden in die Natur, um das kurze Naturschauspiel der Herbstfärbung zu bewundern und natürlich zu fotografieren.

Glücklicherweise muss man hier nicht allzu weit fahren, um Natur zu sehen. Da Seoul von Bergen und Wäldern umgeben ist, braucht man keine halbe Stunde um einige davon zu erreichen.

Gleich hinterm Gwanghwamun Tor geht es rechts ab und nur ein paar Minuten geradeaus gefahren und schon erreicht man viele Wanderwege, die teilweise zu den Gipfeln der dahinterliegenden Berge führen. Von dort oben hat man bei klarem Wetter eine traumhafte Aussicht auf Seoul.

Außerdem kann man auch noch Teile der alten Stadtmauer bewundern.

Nach unserer nur 2 stündigen Wanderung haben wir uns noch im stadtbekannten und berühmten Ginsenghühnersuppenrestaurant „Tosogchon“ (토속촌) gestärkt. Das Highlight dort ist eine Suppe mit einem ganzen jungen Hühnchen, welches gefüllt ist mit Reis und einer Ginsengwurzel – sehr lecker und sehr gesund.
Bild: Internet

Mittwoch, 21. September 2011

Koreanische „Speed“-Hochzeitsfeier


Vor ein paar Wochen waren wir zu einer koreanischen Hochzeitsfeier eingeladen. Deren Ablauf unterscheidet sich extrem von Hochzeiten in Deutschland. Da werden eher die Familie und enge Freunde eingeladen und es wird üblicherweise den ganzen Tag und natürlich auch die Nacht durchgefeiert. Hier sieht das ganz anders aus. Es sind nicht nur die Familie und Freunde anwesend, sondern auch Kollegen, Geschäftsfreunde, Freunde und Bekannte der Eltern usw.. Der Grund ist der, dass die Hochzeiten ein Vermögen kosten und jeder der eingeladen ist, ein nicht unerhebliches Geldgeschenk machen muss. Die Höhe ist vorher festgelegt und so kann man als normalverdienender Mensch nur hoffen, im Laufe des Jahres auf nicht so viele dieser Festlichkeiten eingeladen zu werden. Die Hochzeitsfeier ist dann leider auch recht schnell vorbei. Wir waren mit kompletter Hochzeitszeremonie und anschließendem Essen nach 2 Stunden wieder zu Hause (einschließlich Fahrzeit…)

Die Zeremonie an sich ist ganz interessant. Da westlich feiern total schick und angesagt ist – also die Braut im weißes Brautkleid und der Bräutigam im Anzug - aber immer auch traditionell getraut wird, gibt es eben einfach zwei Zeremonien: erst die westliche, schicke, für Alle und danach die Traditionelle, die nur der Familie vorbehalten ist. Die Hochzeitsfeiern finden in extra dafür ausgelegten „Hochzeitshallen“ statt, die man für einige Stunden mieten kann. Bei dieser Hochzeit war alles praktischerweise in einem Gebäude: westliche Hochzeitszeremonie 5. Etage, danach Essen für die Gäste in der 3. Etage, während das Brautpaar im gleichen Gebäude nochmal traditionell im Kreise der Familie getraut wurde – alles in einem Abwasch also.

Alle Gäste (ca. 100 Personen) nahmen, nachdem sie ihren Umschlag mit Geld am extra dafür eingerichteten Empfang abgegeben und das Brautpaar und deren Eltern begrüßt hatten, im großen blumengeschmückten Hochzeitssaal Platz. Vorn gab es eine Bühne, zu der ein Laufsteg vom Eingang her führte. Zwei Leinwände zur Liveübertragung gab es auch, damit auch die Gäste in der letzten Reihe alles hautnah verfolgen konnten. Zu Beginn nahmen die Eltern, (außer der Vater der Braut) nach Verbeugung der Mütter voreinander, auf der Bühne ihren Platz ein – eine Familie links, die andere rechts.

Ganz nach westlichem Vorbild wurde die Braut vom Brautvater zu Klängen des Hochzeitsmarschs zum „Altar“ geführt. Die Braut und das Brautkleid durften ausgiebig bewundert und es durfte applaudiert werden. Nach der Rede des Pastors folgten Verbeugungen und Kniefall des Bräutigams vor den Eltern der Braut, Begrüßung durch Umarmungen der jeweils neuen Familienmitglieder und immer wieder zwischendurch wurden dem Brautpaar Anweisungen gegeben, wie und wo sie stehen müssen und das Kleid wurde ständig zurechtgezupft, damit später auf den von allen Seiten geschossenen Hochzeitsfotos alles perfekt aussieht.

Sofort nach der Trauung und absolviertem Fototermin gleich auf der Bühne (Brautpaar mit Familie, Brautpaar mit Freunden, Brautpaar mit Kollegen usw…), ging es für alle Gäste husch husch eine Etage tiefer zum Essen.

Da die Trauungen im Stundentakt vollzogen werden, muss man sich richtig gehend beeilen. In einem großen Saal mit Mensa- bzw. Kantinenambiente (ok, ein bisschen festlicher war es schon) stand das komplette Essen von Vorspeise über Hauptgerichte bis zum Dessert einschl. Getränken schon auf den Tischen. Wir mussten uns sputen, um von allem probieren zu können, da wir ein paar Minuten später als die anderen Gäste kamen, wir hatten außerplanmäßig mit anderen Gästen geredet, Also fix gegessen und trotzdem waren wir fast die letzten im Saal und es sollte schon wieder neu eingedeckt werden. Unmittelbar danach, zerstreute sich die Hochzeitsgesellschaft in alle Winde und wir waren wieder zu Hause. Da hat man fast länger gebraucht um sich schick zu machen, als die Hochzeit gedauert hat aber schön war es trotzdem…

Mittwoch, 7. September 2011

Krawattenzwang


Der Sommer ist nun auch in Seoul offiziell zu Ende. Es sind zwar noch immer 25 – 30°C aber es werden schon die Herbstsachen aus der Versenkung geholt, teilweise die Pudelmützen ausgepackt und getragen und in den Büros wurden die gelockerten allgemein gültigen Richtlinien zum Tragen einer Krawatte im Sommer aufgehoben und es besteht wieder Krawattentragpflicht.

“As the summer season is coming to an end, please be informed that 'no tie' summer dress code for male employees will no longer be effective as of September 1st, 2011.”

Und so sah noch vor ein paar Tagen der „No tie summer dress code“ aus:
“As we are approaching to the hottest season of the year, we will implement a temporary 'No tie' summer dress code for male employees.

Applying period: Effective immediately ~ August 31st, 2011

Monday ~ Thursday:

 - Standard: Business suit with a tie (employees must come
   to work with a tie on)
'No tie' is allowed during the time you work on your    cubicles individually
- For other business occasions (formal meetings, receiving visitors, etc.), employees are required to wear ties again

Friday: Business casual (no change)”

Es ist doch schön, wenn alles so genau geregelt ist…

Dienstag, 30. August 2011

Eingelebt


Jetzt wohnen wir seit fast drei Wochen in unserer neuen Wohnung und das anfängliche Chaos lichtet sich langsam. Leider hatten wir dieses Mal mit der Umzugsfirma nicht so viel Glück bzw. einfach nicht so fleißige und korrekte Japaner, die uns zur Seite standen. In Tokyo verlief der Umzug problemlos und am Ende stand alles an seinem gewünschten Platz und war pikobello eingeräumt. Hier sah das etwas anders aus. Die Leute waren zwar auch schnell aber haben beim Einräumen offensichtlich einfach keine Lust gehabt. Alles war bunt durcheinandergewürfelt in die Schränke gestopft oder einfach irgendwo hingestellt. Am Ende mussten wir alle Schränke komplett wieder ausräumen, sortieren und wieder irgendwo anders einräumen. Aber auf diese Weise kamen wir wenigstens mal zum ausmisten – das hat ja auch seine Vorteile.


Da wir auf einem Hügel in der Nähe vom Fluss (Hangang) wohnen ist nun jeden Tag „bergsteigen“ angesagt. Mit Kinderwagen eine echte Herausforderung. Die Fußwege sind absolut kinderwagenunfreundlich. Es gibt sie zwar aber sie werden gern mal zugeparkt oder der Belag ist so holperig und/oder der Weg so schief, dass mir an manchen Stellen mein klappriger Buggy bald umkippt, wenn ich die Schräge in der Schräge überwinden muss. U-Bahn fahren ist leider auch nicht so angenehm wie in Tokyo, da es kaum Aufzüge und Rolltreppen gibt und man ständig irgendwo umsteigen muss. Allein ok aber mit zwei Kindern im Schlepptau ziemlich zeit- und kraftraubend. Dafür sind die Taxis hier recht billig und so erledige ich meine Wege nun auf diese Art.


Die Gegend hier ist sehr schön. Am Fluss spazieren zu gehen, ist wie Urlaub und die Berge im Hintergrund bilden eine schöne Kulisse. Leider sieht man sie aufgrund des Wetters bis jetzt nicht allzu oft, da es trotz der Hitze immer ein wenig trüb ist. Aber im Herbst soll alles besser werden, wurde mir von allen Seiten versichert – wir werden sehen…

Mittwoch, 10. August 2011

Insadong


Ein Monat ist nun schon vergangen und die Zeit für uns im Serviceappartement ist jetzt vorbei. Das heißt Schluss mit Zimmerservice, kein Frühstücksbuffet, keine Sauna und kein Schwimmbad mehr. Schade eigentlich. Aber nun sind unsere Möbel und Sachen endlich aus Tokyo angekommen und wir sind in unsere eigenen vier Wände gezogen, was natürlich auch seine Vorteile hat.


Das Serviceappartement lag in einem sehr schönen Stadtteil von Seoul, in Insadong. Hier gibt es viele Galerien, Antiquitäten- und Kalligraphieläden aber auch preiswerte traditionelle koreanische Kunst und jede Menge Souvenirs zu kaufen.


Das Viertel ist am Wochenende meist voll von koreanischen und ausländischen Touristen und es ist immer was los. Man findet fliegende Händler, die alles Mögliche und Unmögliche verkaufen aber vor allem viele Künstler, die ihren Schmuck selber herstellen und ganz unterschiedliche Sachen (Ketten, Ohrringe, Armbänder usw.) anbieten. Stände mit Essen, natürlich auch Tee- und Kaffeehäuser und kleine Restaurants sind auch mehr als genug vertreten.



Das ist das Schöne hier in Seoul, das Leben spielt sich noch viel mehr auf der Straße ab und es ist nicht so ordentlich und steril wie in Tokyo, eher lebendig und dadurch eben etwas lauter.


Freitag, 29. Juli 2011

Sinflutartige Regenfälle

Quelle: Korean Herald

Mit der Ankündigung des Sommers war ich wohl doch ein bisschen voreilig gewesen. Die Regenzeit ist in Seoul dieses Jahr besonders lang und vor allem besonders heftig. Nach einer kurzen Verschnaufpause, ist sie nochmal mit aller Kraft zurückgekehrt und hat sich das Schlimmste zum Schluss aufgehoben. In den letzten Tagen hatten wir fast ganztägige sinnflutartige Regenfälle mit Gewitter und Sturm mit nur kurzen Unterbrechungen. Laut „Korea Herald“ fiel ungefähr die Hälfte des jährlichen Niederschlags in den letzten 4 Tagen!! Es gab über 50 Tote, Stromausfälle, Überschwemmungen  und das Chaos auf den Straßen war noch größer als sonst, da einige Ampelanlagen ausgefallen und die Straßen teilweise überflutet waren.
der Ausblick von unserem Appartment in den letzten Tagen (mitten am Tag!)...

...und so sieht es normalerweise aus

Na ich hoffe, das geht nicht so weiter. Ich hab ja nichts gegen Superlative, wenn sie positiv sind aber irgendwie sind wir immer gerade dort, wo es nicht so angenehm ist. Letztes Jahr in Tokyo gab es den heißesten und längsten Sommer, der heftigste Taifun war angekündigt, dann kam das stärkste Erdbeben überhaupt und jetzt sind wir in Seoul bei den heftigsten  Regenfällen die aufgezeichnet wurden. Das kann eigentlich nur besser werden, oder…?

Montag, 25. Juli 2011

Seoul Tower


Da wir von unserem Appartement aus eins der bekanntesten Wahrzeichen Seouls, den Seoul Tower, sehen können, haben wir beschlossen, da nun auch mal hinzugehen, ist ja nicht so weit weg – dachten wir. Nach ein paar Minuten Autofahrt waren wir dann auch schon an einem Parkplatz unterhalb des Towers. Leider steht der auf einem Berg und ist nur zu Fuß über ganz viele Treppen oder mit einer Gondelbahn zu erreichen.

Unglücklicherweise waren wir mit Kinderwagen unterwegs und hatten die Wahl unser Vorhaben abzubrechen oder den Kinderwagen im Auto zu lassen und das Baby zu tragen. Nach mehr als 1 km treppauf und knapp einer Stunde später waren wir dann froh endlich oben angekommen zu sein. Auf dem Seoul Tower an sich sind wir dann nicht hochgefahren, es soll dort ein Observatorium, mehrere Restaurants und den tollsten Ausblick über Seoul überhaupt geben, aber leider hat das Wetter nicht ganz mitgespielt und der Himmel war trüb und grau, so haben wir das Hochfahren auf das nächste Mal verschoben.

Aber auf dem Platz um den Tower herum, gibt es genug Möglichkeiten sich die Zeit zu vertreiben. Unter Anderem steht da eine Wand, an der ganz viele Schlösser und Herzchen hängen.
ob die beiden sich auch was gewünscht haben...

Es heißt, jedes Pärchen, das sich dort mit einem Schloss verewigt, verspricht sich die ewige Liebe und ihre Wünsche gehen in Erfüllung. Ist das nicht romantisch… Und wer will nicht alles an die ewige Liebe glauben? Dementsprechend viele Schlösser haben sich dann auch schon angesammelt.

Für uns gab es dann noch den „Besten Burger Seouls“ und danach das leckerste Eis überhaupt (Cold Stone) bevor wir uns wieder auf den Rückweg gemacht haben, diesmal im Regen, was bei der Hitze aber eher eine Wohltat war.