Dienstag, 26. Februar 2013

Hanbok (한복)




Nun war es also auch in Korea so weit, ich durfte eine richtige echte koreanische Tracht zum Fotos machen überstreifen. Wir waren mit ein paar Damen vom Deutschen Club in einem süßen kleinen Laden einer Hanbok Schneidermeisterin eingeladen, um uns die handgefertigten und wirklich sehr schönen Exemplare aus der Nähe anzusehen. Zu meiner Freude durften wir sie auch anfassen und sogar anziehen.


Die koreanische Variante ist wesentlich einfacher zu Handhaben, als ein japanischer Kimono, bei dem es ja gern mal eine halbe Stunde oder länger dauert, ihn auf die richtige Art und Weise anzuziehen und er ohne die Hilfe einer Kimonomeisterin beim Ankleiden, ja schon mal gar nicht als korrekt angelegt gilt.


Beim Hanbok heißt es einfach: reinschlüpfen, Jäckchen drüber ziehen und wohlfühlen. Nichts engt ein und man kann im Gegensatz zum Kimono ganz normal darin atmen. Eher im Gegenteil, man hat Platz ohne Ende und könnte sogar eine Schwangerschaft darunter gut verstecken. Also auch für alle die nicht die perfekte Figur haben (also für 99% der Frauen) ist er sehr bequem. Beim Hanbok zählen wohl die Kurven. Sie sind nicht gemacht, um eng anzuliegen, sondern die dem Hanbok ganz eigene Schönheit liegt darin, „dass durch Volumen Eleganz und Stil kreiert werden sollen“. Die Form kann man als schön oder nicht schön empfinden aber die Farben sind traumhaft und wenn der Hanbok dann noch aus Seide ist und nicht aus Polyester, wie überall auf den Märkten billig verkauft, dann lässt er sich wunderbar tragen.



Normalerweise besteht er aus mehreren Schichten: einem Unterhemd und eine weite lange Unterhosen, die im Winter durch eine warme Hose ergänzt wird. Dann kommt ein weiter Unterrock, darüber ein der weiterer Rock (치마, Chima), der unter der Brust gebunden wird. Darüber zieht man eine kurze, boleroähnliche Jacke (저고리, Jeogori) mit weiten Ärmeln, die mit einer großen Schleife vor der Brust geschlossen wird. Zum Abschluss gibt es je nach Anlass diverse Kopfschmuckvarianten, Haarschleifen, Haarnadeln und Verzierungen für den Hanbok.


Leider sieht man Hanboks im Alltagsleben nicht mehr aber zu traditionellen Festen, Familienfeiern, Hochzeiten und offiziellen Anlässen werden sie auch heute immer noch getragen. 


Montag, 11. Februar 2013

Mondneujahr (설날 Seollal)




In Korea wird zwar der westliche Kalender (Sonnenkalender) verwendet und Neujahr ist ebenfalls offizieller Feiertag aber der wichtigste aller Feiertage neben Chuseok ist das Neujahrsfest nach dem chinesischen Mondkalender. Ähnlich wie bei Chuseok werden da die Familien besucht und die Ahnen geehrt. Nach dem koreanischen Glauben verlassen die Ahnen der letzten 4 Generationen nicht sofort nach dem Tod die Erde, sondern weilen noch unter uns und deren Verehrung sollen Reichtum und Glück bringen. Wer ganz sicher gehen will mit dem Glück im Neuen Jahr sollte außerdem an diesem Tag:

Fenstern und Türen öffnen, um das Glück herein zu lassen,
Licht in der Nacht brennen zu lassen, um dem Glück den Weg ins Haus zu leuchten und böse Geister abzuschrecken,
süßes Essen zubereiten, um das neue Jahr zu süßen,
und natürlich das Haus für das neue Jahr putzen, damit das Glück gleich am ersten Tag Platz findet.

Zu Luna New Year gibt es in Korea 3 offizielle Feiertage, die natürlich dazu genutzt werden, um die Familien außerhalb Seouls und auf dem Land zu besuchen und mal wieder viel Zeit in gemeinschaftlichen Staus zu verbringen. Die Überlandbusse und Straßen sind voll von besuchswilligen Familien. Als positiver Nebeneffekt ist Seoul so „leer“ wie sonst im ganzen Jahr nicht mehr.

Somit beginnt nun das Jahr der Wasserschlange, denn im chinesischen Horoskop folgt dem Drachen ab 10. Februar 2013, die Schlange, in diesem Jahr speziell die Wasserschlange.
Das Jahr der Schlange wird mit gemischten Gefühlen erwartet, zumal es 2013 mit dem Element des Wassers kombiniert ist. Wasserschlangen gelten zwar unter anderem als klug und logisch denkend, aber auch als unberechenbar und undurchsichtig. Gefürchtet werden Umwälzungen, Konflikte und unvorhergesehene Ereignisse.

Während beispielsweise das Jahr des Drachen eher im Zeichen der Aufbruchsstimmung stand, gilt das Jahr der Schlange als Jahr der Überraschungen, das sowohl in positiver, als auch in negativer Hinsicht.

In diesem Sinne:

Ein gutes neues Jahr: 
새해 복 많이 받으세요
(Saehae Bok Mani Badseiyo).