Dienstag, 29. Mai 2012


Buddhas Birthday
Obwohl wohl mittlerweile die Hälfte der koreanischen Bevölkerung angibt, keinem Glauben anzugehören, ist der Buddhismus eine der wichtigsten Glaubensrichtungen in Korea. Dementsprechend wird Buddhas Geburtstag auch offiziell als Feiertag begangen und sichtbar zelebriert. 
Die Straßen sind geschmückt mit unzähligen bunten Laternen und es gibt in den Tempeln viele Feiern zu Ehren Buddhas. Auch findet am Sonntag vor Buddhas Geburtstag, um genau zu sein, am achten Tag des vierten Monats nach Lunarkalender, ein riesiger Laternenumzug vom Dongdaemun zum Jogeyesa Tempel statt. 
Der Jogyesa Tempel ist das Zentrum des Zen Buddhismus in Korea und wohl der berühmteste seiner Art in Seoul. Die großen Bäume auf seinem Gelände sind über 500 Jahre alt und deren Berührung soll Glück bringen.
Vor allem der bunte Laternenschmuck zu den Geburtstagsfeierlichkeiten ist wunderschön anzusehen und zieht natürlich auch viele Nicht-Buddhisten an – uns natürlich auch.


Donnerstag, 3. Mai 2012

10-km-Lauf



Um auch mal etwas von der ganzen Trainiererei auf dem Laufband zu haben, habe ich mich nach längerer Zeit wieder dazu durchgerungen, an einem öffentlichen Lauf teilzunehmen. Nach Babypause und relativ wenig Training, dachte ich, ich fang erst mal „klein“ an und hab mir einen 10 km Lauf rausgesucht. Die Strecke ging direkt am Han Fluss entlang, also sehr schön gelegen, das Wetter war klasse und der Lauf hat trotz Anstrengung richtig Spaß gemacht. 

Da ich vor lauter Aufregung gleich mal 1 ½ Stunden vor Start da war und das ganze Veranstaltungsequipment erst noch aufgebaut wurde, konnte ich wenigstens den beginnenden Morgen und die Ruhe am Fluss genießen (ich war ja schließlich schon 7:30 Uhr da, Start war 9:00). Nach und nach wurde es voller und ich war sehr sehr lange die einzige Ausländerin weit und breit. 

Ein paar Minuten vor dem Startschuss wurde durch einen „Anheizer“ ordentlich Stimmung gemacht. Alle haben mitgejubelt und auch die  Gymnastikübungen zum Aufwärmen brav mitgemacht. Dann wurde sich in Reihen aufgestellt und jeder hat seinem Vordermann die Schultern massieren dürfen. Mein Hintermann hat sich erst gar nicht getraut, da ich ja eine Ausländerin bin, hat dann aber nach kurzem Zögern beherzt sein bestes gegeben. 

Die Stimmung war super und dann ging es los – Startschuss! Glücklich im Ziel angekommen gab es eine Medaille, etwas zu Essen und zu Trinken, außerdem für jeden noch eine Sporttasche und Socken - toll.

Geschafft!
Aber das Interessanteste für mich war, dass der Sponsor dieses Wettkampfes ausgerechnet ein Getränkehersteller war, der – nein, keine Sportgetränke produziert – sondern eine Art Kräutertee, der gegen die unangenehmen Begleiterscheinung am Morgen (wie Übelkeit, Kopfschmerzen, Durst) nach einem zu starken Alkoholzuspruch am Abend hilft. Also einen Tee gegen einen waschechten Kater, namens „Natural Herb Tea for Hangover, Dawn 808“. 
Anstehen für "Dawn-Spiele"
Nach dem Lauf gab es ein paar Spiele (wie Dosenstapeln, Pfeilewerfen) bei denen man diesen Tee gewinnen konnte, ich habe mich natürlich an allen beteiligt, um so viele Getränkedosen wie möglich mit nach Hause zu nehmen. Ich opfere mich demnächst selbstverständlich für ein Selbstversuch – und werde berichten...
In Deutschland kann ich mir kaum vorstellen, dass so ein Getränk öffentlich beworben wird. Alkohol, das Teufelszeug! Aber in Korea ist Saufen – ja man kann es schon „Saufen“ nennen, gesellschaftlich nicht nur geduldet, sondern sogar ein wichtiger Teil des gesellschaftlichen Lebens – kein Geschäftsabschluss, keine engeren Freundschaften ohne ordentliches Saufgelage - aber dazu ein anderes Mal mehr...