Sonntag, 30. September 2012

Chuseok (추석)


traditioneller Hanbok

Wie jedes Jahr wird am 15. Tag des 8. Monats des Mondkalenders genau an Vollmond (also Heute), Chuseok (추석) gefeiert, was so etwas wie das Erntedankfest und gleichzeitig auch das Fest zu Ehren der Vorfahren ist. In Korea ist es das wichtigste Fest des Jahres und der Vorbereitungswahnsinn geht schon Wochen vorher in die erste Runde – es müssen nämlich jede Menge Geschenke besorgt werden. Da man zu dieser Zeit nicht nur seiner Familie sondern auch allen möglichen Menschen, wie Bekannten, Geschäftspartnern und auch anderen die in irgendeiner geschäftlichen Beziehung zu einem stehen, also auch seinem Wasser- oder Milchlieferanten, Haushaltshilfen, soweit man welche hat, zum Dank für die guten Beziehungen im letzten Jahr Geschenke überreicht und man sich nicht bei jedem einzelnen etwas anderes einfallen lassen muss, bieten Supermärkte und Kaufhäuser spezielle Geschenkesets an, die aus Lebensmitteln, Fisch, Fleisch, Obst aber auch aus Gesundheits- und Hygieneartikel bestehen. 


Wobei sich mir noch nicht wirklich erschlossen hat, warum man sich ausgerechnet Haarshampoos und Spülungen oder aber auch einfach nur Thunfisch in der Dose schenkt?




Da die Tage vor und nach dem eigentlichen Chuseok-Tag zu Feiertagen gemacht wurden, können die Familien auf dem Land besucht werden, denn traditionell wird an Chuseok die Familie des Vaters bzw. Ehemanns besucht, um dort das Ahnengedenkritual Charye (차례) abzuhalten. Für die wenigen Menschen, die in Seoul bleiben ist das gut, für alle anderen schlecht, denn es fahren wohl ca. 75% aller Koreaner an Chuseok zu ihrer Familie, weshalb das Verkehrsnetz komplett überlastet ist und somit die Feiertage mit einem gemeinschaftlichen Stau beginnen und enden.

Charye (차례, Ahnenzeremonie)
hier mal eine gestellte Zeremonie für wissbegierige Ausländer
Am frühen Morgen des Chuseok-Tages versammelt sich die Familie im Haus der Großeltern väterlicherseits oder dem des ältesten Sohnes, um eine Zeremonie zu Ehren der Verstorbenen abzuhalten. Die Zeremonie wird direkt an der gut gefüllten Ahnentafel, die meist die Frauen der Familie tagelang vorbereitet haben, abgehalten. Damit ist wirklich „tagelang“ gemeint, da extrem viele unterschiedliche Speisen besorgt, vorbereitet und gekocht und für die Zeremonie in einer bestimmten Reihenfolge auf den Tisch angerichtet werden müssen. Die Speisen, die Menge (immer eine ungerade Zahl) und die Anordnung sind bis ins kleinste Detail geregelt, z.B.: in der ersten Reihe frische und getrocknete Früchte und Reiskekse; in der zweiten Reihe folgt Spinat, Ginsengwurzel, Adlerfarn; die dritte Reihe besteht aus Variationen von Gebratenem, wie Gemüsepfannkuchen, Rindfleisch, Fisch, Gemüse, Tofu usw. Alle Speisen werden ohne Knoblauch und Chili zubereitet (gerade das, was sonst in fast jedem Essen enthalten ist, das müssten die Ahnen eigentlich mögen...), um die (guten) Geister des Hauses nicht zu vertreiben.


Nach der Zeremonie verlassen alle Familienmitglieder den Raum, damit die Geister der Ahnen sich über die leckeren Speisen und Getränke hermachen können. Nach Ablauf einer gewissen Zeit, um die Ahnen bei ihrem Mahl nicht zu stören, dürfen alle wieder das Zimmer betreten und sich nun auch endlich selbst von dem Essen etwas nehmen. Wahrscheinlich muss dann erst mal kräftig nachgewürzt werden...

Samstag, 15. September 2012

Oktoberfest



Wie sollte es auch anders sein – auch hier in Seoul gibt es natürlich ein Oktoberfest. Das ist wohl die einzige deutsche Tradition, neben Karneval, die den Weg in die weite Welt findet. Ist ja auch ein sehr lustiges Fest, denn eigentlich geht es ja nur ums gemeinsame Trinken, Essen und Feiern. 


In Seoul nicht ganz so rustikal, da im Grand Hilton Hotel gefeiert und jede Menge Eintritt kassiert wird aber doch gab es ein paar typische Oktoberfestelemente: deutsches Essen, deutsches Bier (Paulaner natürlich) und eine deutsche Liveband namens „Paulaner Oktoberfest Band“ – wie originell. 

Auch wurden sehr "traditionelle" deutsche Spiele gespielt, wie Armdrücken, Nägel einklopfen und nicht zu vergessen: Kampftrinken. Man muss schon irgendwie versuchen, die Vorurteile über Deutsche aufrecht zu erhalten...;-) Alle Disziplinen wurden von Männern, wie auch von Frauen bestritten. Vor allem Kampftrinken und Armdrücken ist ja normalerweise eher was für pubertierende Jugendliche aber es herrschte eine rege koreanische Beteiligung... Und um keine Trinkpausen aufkommen zu lassen, gab es zwischendrin immer wieder die kollektive Aufmunterung zum Trinken. Aber das muss man einem Koreaner ja nicht zweimal sagen. 

Der Trinkspruch lag vorsichtshalber auf allen Tischen zum gemeinsamen Mitgrölen. In diesem Sinne: oans, zwoa, drei... Gsuffa!!

Mittwoch, 12. September 2012

Kurztrip nach Tokyo


Auch schon wieder ein paar Wochen her aber aufgrund eines Familienbesuches hat es uns diesen Sommer glücklicherweise wieder in meine Lieblingsstadt Tokyo verschlagen. Leider nur für drei Tage aber auch da kann man jede Menge Highlights sehen. Und da ich immer bemüht bin, zu zeigen, wie phantastisch und wunderschön doch Tokyo ist, haben wir natürlich mit unseren Gästen nur die imposantesten Orte, die in der Kürze der Zeit möglich waren, besucht. Hier einfach ein paar Impressionen davon:
Asakusa:

Tempel in Asakusa








Bootsfahrt auf dem Sumida Fluss:

Sky Tree

Asahi Hauptsitz



Odaiba:

Rainbow Bridge

Fuji Zentrale

One Piece





Toyota Showroom


Meiji Schrein:

Torii am Meiji Schrein






Shibuya: