Da ich mich gerade, wie jedes Jahr in den
Sommermonaten, in Deutschland befinde und auch hier ab und zu von A nach B
muss, dachte ich mir, mit dem Zug fahren, wäre auch mal wieder was. Teurer als
Fliegen ist es ja mittlerweile – muss ja gut sein. Naja, von Service hat die
Deutsche Bahn wohl noch immer nichts gehört und als Einstellungskriterium ist
Freundlichkeit wohl ein absolutes KO-Kriterium. Im Bordrestaurant sollte es lt.
einer netten Mitreisenden Eis für die Kinder gratis geben – ein Angebot der
Deutschen Bahn in den Sommermonaten – als Werbung in verschiedenen
Zeitschriften zu lesen aber natürlich nicht im Zug direkt. Wenn eine gewisse
Kundenfreundlichkeit herrschen würde, könnte man es den Reisenden ja anbieten,
wenn sie mit kleinen Kindern nun schon zum x-ten Mal aus lauter Langeweile und
dem Bewegungsdrang von Kleinkindern geschuldet, durchs Restaurant tappen. Aber
nein, man kann ja von selbst drauf kommen. Nachdem wir unser Eis erfragt hatten,
wollten wir uns gleich gemütlich ins Restaurant setzen. An jedem Tisch saß
jeweils eine Person und ein Tisch war frei – bis auf einen Pappkaffeebecher und
einen Block. Kurz nachdem wir uns gesetzt hatten, rollte eine sehr übel
gelaunte, dicke, „Servicemitarbeiterin“ an, riss ihren Block vom Tisch, schnappte
sich ihren Kaffeebecher und schnauzte mich an, ob es denn wohl noch erlaubt sei,
ihre Sachen mitzunehmen. Beim Wegrollen murmelte sie noch vor sich hin, dass
die Leute ja alle bescheuert sind. Ich war so schockiert von diesem Verhalten,
dass mir in dem Moment absolut gar nichts dazu einfiel. Es ist einfach
unglaublich, dass Menschen mit dieser Einstellung im Service Arbeiten
dürfen. Ich glaube die Bahn sollte ihren Mitarbeitern als Erstes beibringen,
dass sie für den Kunden da zu sein haben und nicht der Kunde sich nach dem
Personal zu richten hat. Leider war das für mich wieder ein Grund mehr, mich um
so mehr auf Asien zu freuen, da wäre so was einfach undenkbar...